Wenn die Götter verrückt spielen... Göttertraum(a) (2007)

 

Kürtener Theatergruppe "(N)Immernett" bereitet sich aufs neue Stück vor

 

KÜRTEN. Die Perücke sitzt. Die Strumpfhose auch. Und los geht's: Aphrodite schlägt die Augen auf und himmelt ihren Adonis an. Aber warum hat die Göttin eine so tiefe Stimme? Eine berechtigte Frage...

 

Die Götter müssen verrückt sein. Steigen vom Olymp runter, und wo gehen sie hin? Ausgerechnet nach Kürten! "(N)Immernett", die Theatertruppe aus der Sülztalgemeinde, mischt derzeit die Götterwelt tüchtig auf. Und die Mythenwelt gerät dabei aus den Fugen.

 

"Göttertraum(a)" haben die Akteure ihr neues Stück betitelt, das ab Mitte April in der Aula der Gesamtschule aufgeführt wird. Noch haben die Schauspieler ein bisschen Zeit, ehe sich der Vorhang hebt. "Wir machen keinen platten Klamauk", sagt die Truppe übereinstimmend. Theater mit Niveau ist die Spezialität der "(N)Immernetts", fernab von Boulevard und bergischem Schwank. Dass es auf der Bühne dennoch nicht so ganz bierernst zugehen wird, versteht sich von selbst. Schon bei den Probeabenden werfen sich die Darsteller die Pointen zu. Keine Frage: Wer hier nicht lacht, ist selber schuld. Das Originalstück hat Regisseurin Brigitte Liegel in bewährter Weise behutsam auf Kürtener Verhältnisse umgetextet. Beispiel gefällig? Das Splash-Bad taucht aus den Tiefen der Unterwelt auf, auch der Offermannsberg spielt eine Rolle, eine nicht ganz unwichtige übrigens. Dass die Schauspieler bei den Proben kräftig zur Schminke und Perücke greifen, hat auch seine Bedeutung. Und ohne einen Berg an Garderobe geht diesmal gar nichts, wie es scheint in dieser griechischen Mythologie.

 

Fürs Finale verspricht die muntere Truppe wieder einen Überraschungsschluss. In den letzten Jahren wurde schon mal gemeinsam gesungen. Oder alle Darsteller präsentierten sich in anderen Kostümen. Diesmal nicht. Was auf die Zuschauer zukommt, soll "auf keinen Fall" verraten werden. Immer nach dem Motto: Das Beste zum Schluss. Entgegen anderslauten- den Gerüchten sin die "(N)Immernetts" auch noch nicht aus- verkauft. Die Einnahmen der insgesamt drei Theaterabende gehen wiederum an BEKIK. 25 000 Euro hat "(N)Immernett" in den letzten Jahren für die Kürtener Jugend- und Internetcafé- Initiative gespendet. "Wir wollen die 30 000 voll machen", lautet die Devise bei "(N)Immernett".

 

von CLAUS BOELEN-THEILE

 

Kölnische Rundschau (Rhein-Berg)

16. März 2007